Samstag, 19. Januar 2013

Kleinbauernorganisationen in Honduras gründen gemeinsame Plattform

Kurzmeldung auf amerika21.de

CC JS
Tocoa, Honduras. Mit einer Großdemonstration in der nordhonduranischen Stadt Tocoa haben am Montag tausende Kleinbauern den Zugang zu Land und die Umsetzung einer vollständigen Agrarreform gefordert. Zu der Demonstration wurde von der neu gegründeten Regionalen Kleinbäuerlichen Agrarplattform von Aguán (Plataforma Agraria Regional Campesina del Aguán, PARCA) aufgerufen, deren Gründung vergangene Woche von 15 Kleinbauernorganisationen beschlossen wurde.
Durch die Gründung der neuen Plattform soll der Kampf der Kleinbauern im Aguán-Tal gestärkt werden, welche sich seit 2009 mit zunehmender Kriminalisierung, Repression und Gewalt von Seiten staatlicher und privater Sicherheitskräfte konfrontiert sehen. So starben in der vergangenen Woche erneut zwei Kleinbauern in der Krisenregion. Luis Antonio Ramos Reyes (24) und Manuel Antonio Pérez (27), Anhänger der Kleinbauernorganisation MOCRA, wurden in der Nähe eines Friedhofes in Tocoa ermordet.
In Honduras haben aktuell über 3.000 Kleinbauern Verfahren aufgrund von Landbesetzungen anhängend. Alleine in der nordhonduranischen Region Bajo Aguán wurden seit 2009 über 80 Kleinbauern ermordet. Die Organisationen der neu gegründeten Plattform fordern ein Ende der Kriminalisierung des kleinbäuerlichen Kampfes, die Bestrafung der für die Morde Verantwortlichen und die Aufhebung der Gerichtsverfahren.