Donnerstag, 3. November 2011

SEMINAR: HONDURAS NACH DEM PUTSCH UND DIE ROLLE DER EUROPÄISCHEN ENTWICKLUNGSPOLITIK

18. - 20.11.2011, Haus der Jugend, Potsdam

Honduras ist auch zwei Jahre nach dem Putsch geprägt von gravierenden Menschenrechtsverletzungen: Staatliche Institutionen sind verantwortlich für ungelöste Landkonflikte und Straflosigkeit für mittlerweile über 200 politische Morde. Opfer der Gewalt sind die Angehörigen der mit dem Putsch entstandenen Demokratiebewegung Frente Nacional de Resistencia Popular(FNRP), in der sich Organisationen aus allen Teilen der Gesellschaft zusammen geschlossen haben, um für eine neue Verfassung und die Wiederkehr des geputschten Präsidenten Zelaya zu kämpfen.


Nach seiner Wahl im November 2009 hatte der honduranische Präsident Porfirio Lobo mit dem Versprechen einer "nationalen Versöhnung" die Unterstützung der EU gewonnen. Deutschland ist als wirtschaftliche Macht in Europa am geplanten Assoziierungsabkommen zwischen Zentralamerika und der EU beteiligt und hat die während des Putsches ausgesetzte Entwicklungszuammenarbeit wieder aufgenommen. Wie verhalten sich entwicklungspolitische Akteure angesichts einer derartigen Polarisierung zwischen Staat und großen Teilen der Bevölkerung?

Die ReferentInnen Andrés Schmidt und Kirstin Büttner waren 2010 und 2011 als TeilnehmerInnen von zwei Delegationsreisen in Honduras. Sie berichten von den Eindrücken, die sie in zahlreichen Gesprächen sowohl mit den Organisationen der Widerstandsbewegung als auch mit den AkteurInnen der Entwicklungszusammenarbeit gewonnen haben.



Während des Seminars soll anhand konkreter Beispiele dargestellt werden, welche Ziele die europäische und die deutsche Entwicklungszusammenarbeit konkret verfolgen und welche wirtschaftlichen Interessen dabei eine Rolle spielen.
Als Gastreferentin ist ein Mitglied einer Delegation des Menschenrechtsausschusses des Deutschen Bundestages eingeladen, die Honduras Anfang Oktober bereist hat.

Gemeinsam mit den SeminarteilnehmerInnen werden die Ziele und Strategien der europäischen und deutschen Entwicklungszusammenarbeit diskutiert und eigene Handlungsmöglichkeiten erarbeitet, die Demokratiebewegung zu unterstützen.


Programm:

* Aktuelle Situation in Honduras (Film und Vortrag)

* Deutsche und europäische AkteurInnen der
 Entwicklungszusammenarbeit in Honduras.
 U. a. werden die langfristigen Strategien der EU, das Engagement der
 staatlichen deutschen Entwicklungsbank (DEG) in Bajo Aguan
 und die Rolle der FDP-nahen Friedrich-Naumann Stiftung dargestellt.

* Beitrag GastreferentIn: Möglichkeiten und Grenzen im Menschenrechtsdialog
 mit den honduranischen staatlichen Institutionen.

* Die honduranische Demokratiebewegung - Möglichkeiten einer
 internationalen Zusammenarbeit von unten.


Das Seminar findet in Zusammenarbeit mit dem Bildungsverein HochVier e.V. in Potsdam statt.

Teilnahmegebühr:
30 Euro, ermäßigt 20 Euro

Förderung:
Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg

Anmeldung:
info@hochvier.org oder unter 0331/5813210


Weitere Informationen:
www.hochvier.org/1_seminare/seminar_sub_2011-05-13.html